TOC, Engpasstheorie oder Durchsatz-Management,
Grundsatz: In diesem Konzept wird davon ausgegangen, dass man es in den wertschöpfenden Prozessen immer wieder mit Engpässen zu tun hat. Dies gilt genauso für die Entwicklungs- als auch für die Produktionsprozesse. Trotz des Vorhandenseins dieser Engpässe legt das Konzept starken Wert auf kurze Durchlaufzeiten. Es soll möglichst schnell eingesetztes Material in Umsatz verwandelt werden. Einsatzgebiete: Dieser Ansatz eignet sich für alle Umgebungen, von der Projektabwicklung über die Einzelauftragsfertigung bis hin zur Serienfertigung. Entscheidend ist nur, dass im Prozessverlauf ein Engpass existiert.
Die fünf Fokussierungsschritte bilden den Kern der Engpasstheorie
Identifiziere den Engpass (wörtlich: Identify the System‘s Constraints): In jeder Wertschöpfungskette existiert genau ein System, das den Durchsatz begrenzt. In der Fertigung ist dies meist der Prozessschritt mit der geringsten Kapazität, im Projektmanagement ein bestimmtes Team oder eine Fähigkeit. Es können aber auch Managementkapazität, Denk- und Kommunikationsbandbreite sein. Identifiziert wird der Engpass durch Analyse der Bestände oder durch die entsprechend angepassten Planungsprozesse.
Laste den Engpass voll aus (wörtlich: Decide How to Exploit the System‘s Constraints): Nachdem der Fokus auf den Engpass gelegt wurde, wird offensichtlich, dass dieser Engpass typischerweise nicht optimal genutzt wird. Die Optimierung geht im Folgenden in zwei Richtungen. Zum einen muss dafür gesorgt werden, dass der Engpass nie leer läuft, also immer einen kleinen Arbeitsvorrat aufweist. Zum anderen muss der Engpass von allen Aufgaben entlastet werden, die nicht unbedingt im Engpass bearbeitet werden müssen.
Ordne alles der Ausnutzungsentscheidung unter (wörtlich: Subordinate Everything Else to the Above Decision): Hier werden alle Unterstützungsprozesse systematisch am Engpass ausgerichtet. Es wird dafür gesorgt, dass nur so viel Arbeit im Gesamtsystem vorhanden ist, wie auch tatsächlich durch den Engpass verarbeitet werden kann. Es wird dafür gesorgt, dass im Engpass optimal gearbeitet werden kann, sprich eindeutige Prioritäten, Qualitätssicherung vor dem Engpass oder Verbesserung der eingesetzten Werkzeuge.
Behebe den Engpass (wörtlich: Elevate the System‘s Constraints): Der nächste Schritt ist die Beseitigung des Engpasses. Dies erfolgt ausdrücklich nach den zwei vorangegangenen, da dies zumeist mit einer Erhöhung der Fixkosten verbunden ist und die Gefahr besteht, dass sich bestehende, ungünstige Managementparadigmen weiter verfestigen.
Bei Schritt 1 erneut beginnen (wörtlich: If in the Previous Steps a Constraint Has Been Broken, Go Back to Step 1): es existiert systemisch immer ein Engpass. Sobald ein Engpass aufgelöst wird, muss an anderer Stelle ein neuer entstehen. Es beginnt ein Kreislauf geprägt durch sprunghafte Verbesserungen.
Die größte Herausforderung besteht darin sich nicht auf den Erfolgen auszuruhen, sondern auf den nächsten Engpass zu konzentrieren.
Quelle: www.agilas.org, Wikipedia