Die Durchlaufzeit bemisst die Prozesszeit zwischen dem Zeitpunkt des Anstoßes eines Prozesses und dessen Abschluss, d.h. dem Vorliegen des Prozessergebnisses. Die Durchlaufzeit wird mit Hilfe der Prozesszeitanalyse ermittelt. In der logistischen Kette werden in der Regel kurze Durchlaufzeiten angestrebt. Die Auftragsdurchlaufzeit für Produkte setzt sich aus Zeitanteilen für eigengefertigte bzw. fremdbeschaffte Teile, d.h. vor allem aus Produktions-, Liefer- sowie Wiederbeschaffungszeiten, zusammen. Die benötigte Zeit, bis ein Werkstück einen Prozess oder einen Wertstrom vollständig durchlaufen hat. Stellen Sie sich vor, Sie stoppen die Zeit, die ein markiertes Werkstück von Anfang bis zum Ende durchläuft.
Die Zeit, die für die Herstellung eines einzelnen Produkts benötigt wird, angefangen vom Kundenauftrag bis hin zur Lieferung.
Die Zeit, die von der Auslösung der Produktion eines Produkts/Teils bis zu seiner Bereitstellung benötigt wird. Je größer der Umlaufbestand in einer Prozesskette ist, desto länger die Durchlaufzeit.
Die Produktionslogistik umschreibt den Material- und Informationsfluss vom Rohmateriallager durch alle Stufen der Prozesskette bis zum Fertigwarenlager. Das Ziel der Produktionslogistik ist die Reduzierung der Durchlaufzeiten durch Minimierung der Transport-, Handlings- und Liegezeiten, die Reduzierung der Logistikkosten und die Erhöhung der Produktionsflexibilität.
Definition der Durchlaufzeit nach REFA:
Die Durchlaufzeit ist die Zeit, die eine Entität zum Durchlaufen eines Systems benötigt. Die Berechnung der Durchlaufzeit ist von dem jeweiligen System- und Entitätstypen abhängig.
Definition der Durchführungszeit nach REFA:
Die Durchführungszeit ist die Soll-Zeit, die zur Erfüllung einer Aufgabe innerhalb eines definierten Produktions-/Arbeitssystem notwendig ist. Die Aufgabe kann nach Art und Menge beschrieben sein. Die Durchführungszeitgilt für eine festgelegte Kapazität. Die Durchführungszeit für ein einzelnes Arbeitssystem/einen einzelnen Arbeitsplatz entspricht der Planzeit:
Definition der Zwischenzeit nach REFA:
Die Zwischenzeit besteht aus der Summe der Soll-Zeiten, während derer die Durchführung der Aufgabe planmäßig unterbrochen ist. Die Zwischenzeit wird als Übergangszeit bezeichnet.
Definition der Zusatzzeit nach REFA:
Die Zusatzzeit besteht aus der Summe der Zeiten, die zur planmäßigen Durchführung von Aufgaben erforderlich ist. Sie wird wie eine Soll-Zeit bei der Ermittlung der Durchlaufzeit berücksichtigt.
In der Praxis wird die Durchlaufzeit oft durch folgende Bestandteile definiert:
Rüstzeit
Die Zeitspanne, die benötigt wird, um eine Maschine bei einem Produktionswechsel auf die neue Produktvariante umzustellen.
Bearbeitungszeit
Die Zeit, die benötigt wird, um Material und Waren im Produktionsprozess zu bearbeiten.
Liegezeit
Die Zeit, in der Material, Waren oder Fertigerzeugnisse in der Produktion liegen ohne eine Veränderung zu erfahren.
Stückzeit
ist die „Zeit je Einheit“. Diese Zeit sagt aus, wie lange die normale Fertigung eines Teiles für einen Arbeitsgang auf einer Maschine benötigt.
Fertigungszeit
Die Fertigungszeit eines Loses setzt sich zusammen als Addition der Rüstzeit und der mit der Stückzahl multiplizierten Stückzeit.
Die REFA Definitionen lassen sich mit den in der Praxis genutzten Definitionen synchronisieren. So entspricht die Planzeit dem Rüsten und Bearbeiten, die Zwischenzeit der Liegezeit und die Zusatzzeit bspw. dem Transport.
Eine Steigerung der Produktionsflexibilität ist durch eine Reduzierung der Durchlaufzeit zu erreichen. Dies führt gleichzeitig zu einer Reduzierung der Bestände. Durch die verringerte DLZ sinkt die Reaktionszeit in Richtung des Kunden. Dies ermöglicht eine höhere Flexibilität in der Produktion.